Karotten sind ein mildes Gemüse, das nicht zu Blähungen führt. Mütter mit kleinen Kindern wissen das zu schätzen und haben die Möhrchen schon mit Erfolg gefüttert.
Mohrrüben sind auch für den Hund von großem Nutzen. Gerade bei Magen- und Darmproblemen legen sich die in der Karotte enthaltenen Pektine wie eine schützende Schleimschicht über die angegriffene Magen- und Darmschleimhaut.
Der hohe Vitamingehalt der Karotte sollte auch nicht übersehen werden. Die gelben Rüben enthalten Carotinoide, Vitamin B1, B2, B6 und außerdem Vitamin C und E. Auch Mineralstoffe sind vorhanden: Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink und viel Kalium.
Nutzt man die Karotte bei Krankheiten des Verdauungstraktes ist es sinnvoll, sie zu dünsten und fein zu pürieren. Einfacher kann man es sich mit gut aufgequollenen Karottenflocken machen, die dann im Mixer gut püriert werden. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Frühkarotten für Babys zu nutzen. Bei Hunden mit Pankreatitis ist Karottensaft sinnvoll.
Bei starken Magen-Darm-Problemen und Durchfall hat sich auch die Moro`sche Karottensuppe bewährt. Hier kocht man 500g geschälte, klein geschnittene frische Mohrrüben mit einem Liter Wasser 60 Minuten lang. Dann wird püriert und die Suppe wieder mit abgekochtem Wasser auf 1 Liter aufgefüllt.
Was ist an dieser Suppe so besonders? „Ich kann ja auch gleich gekochte Karotten pürieren.“ Das ist nicht dasselbe. An der Uni-Kinderklinik in Erlangen wurde das Geheimnis gelüftet: Durch die lange Kochzeit entstehen saure Oligogalakturonide, die den Rezeptoren an der Darmschleimhaut ähneln. So docken die “bösen” Darmkeime an diese Rezeptoren an und werden über den natürlichen Weg ausgeschieden. Nach der Entdeckung der Suppe wurde diese mit grandiosem Erfolg eingesetzt, leider wurde sie aber durch Antibiotika & Antidiarrhoika verdrängt.
Aber in Zeiten von antibiotikaresistenten Keimen gewinnt die Suppe wieder an Bedeutung.
Karotten haben aber noch mehr Einsatzgebiete bei der Hundefütterung.
Allgemein wird die anti-parasitäre Wirkung der Möhren gelobt. Dafür sollten sie auf jeden Fall 3-4 mal pro Woche dem Futter zugemischt werden (hier eignen sich Flocken besonders gut). Wenn Ihr Hund es mag, können die gelben Rüben auch mal den Kauartikel ersetzen. Das ist prima für den Abbau von Stress (Kauen beruhigt die Hunde) und hilft auch, besonders bei kleineren Hunden, die lange Knabbern, gegen Zahnbelag.
Benötigt man wirklich Öl um das gute Provitamin A aus der Karotte zu bekommen?
Schwedische Wissenschaftler haben 2002 dazu folgende Ergebnisse veröffentlicht:
Betacarotin wird am besten aufgenommen, wenn die Mohrrüben püriert sind. Eine Zugabe von Fett optimiert die Aufnahme. Da der Hund aber seltener Karotten pur bekommt, sondern das Fleisch in der Mahlzeit ja auch schon Fett enthält, ist eigentlich zusätzliches Öl wegen der Vitaminaufnahme nicht nötig. Karotten werden beim Hund sowieso nicht nur wegen des Provitamins A gefüttert. Gemüse simuliert in der Hundefütterung das Fell. Karotten helfen bei der Wurmprophylaxe. Vitamine kann der Hund in ausreichendem Maße aus Leberfütterung erhalten (15% der Fleischmenge sollten Innereien seien).
Ob Sie nun die Mohrrüben als Flocken (hier ist schon durch das Trocknungsverfahren die Faserstruktur sehr gut aufgebrochen, was einem Dünsten entspricht), gekocht püriert oder roh püriert dem Futter Ihres Vierbeiners hinzufügen, hängt davon ab, was Sie damit bezwecken.
Flocken eignen sich besonders gut als Vorbeugung gegen Würmer, zur Simulation des fehlenden Fells, aber auch als Vitaminlieferant. Sie können nach dem Aufquellen sehr gut püriert oder vorher im Küchenmixer zerkleinert werden.
Bei Magen- und Darmbeschwerden werden immer fein pürierte Karotten benötigt (siehe Moro´sche Suppe).
Als Kauartikel nimmt man natürlich die ganze Mohrrübe.
Karotten bereichern also das Futter Ihres Hundes in jedem Fall, egal in welcher Form Sie die Rübchen nutzen.
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