Na ja, eigentlich sagt es ja schon der Name: “Katzenfutter” und nicht Hundefutter. Aber ist es den wirklich so schädlich wie immer getan wird. Müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn der Hund die Reste vom Katzenfutter verdrückt?
Was ist also der Unterschied zwischen diesen beiden Futtersorten?
Hundefutter enthält neben Fleisch und tierischen Nebenprodukten (Knochen, Innereien) auch Gemüse, Obst und oft Kohlenhydrate z.B. als Kartoffel. Bei Katzenfutter sollte das nicht sein (es gibt Sorten, die einen deutlich zu hohen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen aufweisen).
Die Katze ist ein reiner Beutegreifer und das hat sich auch durch die Domestikation nicht geändert. Katzen galten immer als Schädlingsvertilger und wurden gar nicht gefüttert oder nur sporadisch bzw. es gab mal ein Schälchen Milch.
Der Hund bekam während vielen Jahrtausenden immer die Reste des Essens seiner Menschen, das er dann auch durch die eine oder andere Ratte bzw. Maus aufgewertet hat. Die Mahlzeiten der Menschen bestanden zum größten Teil aus pflanzlichen Bestandteilen wie Getreide und Gemüse. Das selten gekochte Fleisch wurde selbst gegessen. Hunde bekamen nur wirklich Ungenießbares wie z.B. Knochen. Die Hunde mussten sich dieser Kost anpassen.
Man sieht also, dass die Voraussetzungen denkbar unterschiedlich sind.
Aber warum stürzen sich die meisten Hunde wie wild auf die Reste im Napf des Katzenkumpels?
Katzenfutter enthält viel Protein und Fett. Das ist extrem schmackhaft, auch für den Hund.
Und was ist daran nun so gefährlich?
Eigenlich ist da nichts Gefährliches!
Das viele Protein und auch das Fett kann bei Hunden zu Durchfall führen. Dass immer darauf hingewiesen wird, dass Katzenfutter Taurin (sehr wichtig für die Katze) enthält, macht es für den Hund nicht ungenießbar. Es gibt mittlerweile auch Hundefutter mit Taurin, wo die gute Wirkung des Taurins zur Vorbeugung von Herzerkrankungen hervorgehoben wird.
Es ist also nichts im Katzenfutter, was den Hund vergiftet. Es ist einfach nur nicht bedarfsgerecht!
Das viele Fett und die fehlenden Faserstoffe können Durchfall auslösen. Dem vielen Protein wird nachgesagt, dass es die Nieren schädigt (mir ist dazu keine Studie bei gesunden Hunden bekannt).
Mit anderen Worten: Es ist wirklich nicht schlimm, wenn der Hund mal die Schüssel der Katze sauberleckt. Das ist sozusagen das feine Dessert. Den Hund (gerade bei kleinen Hunden oder Welpen) mit Katzenfutter zu ernähren, weil er es so gerne frisst oder die Bröckchen so schön klein sind, ist nicht sinnvoll.
Der Bedarf der Katze als reiner Fleischfresser (auch wenn das manche Futtermittelhersteller nicht einsehen wollen und trotzdem viel zu viel pflanzliche Bestandteile ist Futter mischen) ist ein anderer als der des Hundes. Für Hunde fehlt auf jeden Fall die pflanzliche Komponente. Und das macht dem Darm zu schaffen. Und ob der Bedarf an Vitaminen und Mineralien gedeckt wird, ist auch kritisch zu betrachten. Auch müsste der Hund relativ große Mengen fressen, was ihn auf jeden Fall dick werden lassen wird und den Geldbeutel des Hundebesitzers strapaziert.
Deutlich schlimmer ist es, wenn die Katze das Hundefutter fressen würde (kommt nur sehr selten vor). Hier wäre die Katze auf jeden Fall unterversorgt.
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