Hunde sind mit dem Menschen auf eine ganz besondere Art verbunden. Bei der tiergestützten Intervention nutzt man die soziale Funktion der Mensch – Hund – Beziehung.
Deutlich wird das auch im Strafvollzug:
Viele Straftäter sind kaum zu Therapien zu bewegen. Projekte, die Tiere mit einbeziehen, sind da deutlich beliebter.
Auch bei Menschen, die in Sicherheitsverwahrung leben, ist die Ankunft der Hunde immer ein Highlight.
Woran liegt das?
In der Bevölkerung herrscht noch oft die Meinung, dass das Gefängnis kein Ort zum „Kuscheln“ ist. Aber was möchten wir mit dem Strafvollzug erreichen? Gehen wir mal vom normalen Vollzug aus, dann möchten wir die Menschen doch nach Verbüßung der Strafe wieder in die Gesellschaft integrieren.
Und hier kommt der Hund ins Spiel: Gerade Menschen, die irgendwie vom Weg abgekommen sind, brauchen ein Gegenüber, das nicht dauernd darüber nachdenkt, was in der Vergangenheit passiert ist. Hunde lassen sich auf den Menschen ein, wenn er ihnen gegenüber freundlich eingestellt ist. Sie machen mit bei Spiel und Spaß und lieben es gestreichelt zu werden.
Bekannt ist, dass introvertierte Insassen plötzlich auftauen, dem Hund die Sorgen erzählen, aber auch zu Mithäftlingen offener werden. Sie werden über den Hund einfach zugänglicher. Sie lernen sich aber auch zu kontrollieren.
Leider hängt es in Deutschland sehr stark von der jeweiligen Führung der einzelnen Gefängnisse ab, ob dort Hunde eingesetzt werden.
Die Frage ist auch, ob es ausreicht, wenn einmal die Woche ein Hundetrainer oder auch die Malteser mit ihren Hunden vorbeischauen. Sicher ist das besser als nichts. Die Häftlinge freuen sich in der Regel unglaublich auf diese Tage. Auch hier tragen die Hunde zur Entspannung des Alltags bei. Außerdem lernen die Menschen, Respekt vor den tierischen Artgenossen zu haben.
Besser sind meiner Meinung diese Projekte, bei denen zum Beispiel Blindenhunde vorbereitet werden. Leider müssen hier die Hunde wieder abgegeben werden. Aber so leisten ausgewählte Gefängnisinsassen einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft. So kann verantwortungsvolles Handeln gefördert werden. Da gäbe es bestimmt noch mehr Ideen.
Ich denke, vieles hängt wirklich noch damit zusammen, dass die eine oder andere Anstaltsleitung mit dem „Kuschelkurs“ nichts anfangen kann. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Selbstverständlich funktionieren diese Konzepte nicht immer und natürlich gibt es Verbrecher, die einfach zu gefährlich sind.
Aber, wenn durch solche Aktionen auch nur Wenige den Weg zurück in ein straffreies Leben finden sollten, hat sich der Aufwand immer gelohnt.
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