Gülle auf dem Feld ist für uns normalerweise sowieso schon eine Belästigung, allein durch den Geruch. Wenn der Hund sich darin wälzt oder auch nur durchläuft, ist das für die menschliche Nase und für das Auto, in dem der Vierbeiner transportiert wird, ein Zumutung.
Und nicht nur das!
Gülle kann für Ihren Hund lebensgefährlich sein!
Sicher haben Sie als Barfer schon einmal von Botulismus gehört. Dieser wird durch das starke Nervengift des Bakterium botulinum verursacht. Manche Leute lassen es sich in kleinen Dosen spritzen (Botox), weil durch die Nervenlähmung die Mimik gestrafft wird und Falten gemildert werden.
Die Bakterien kommen überall auf der Welt vor und ihre Sporen sind nur mit langem Kochen von mindestens 30 Minuten, abzutöten.
Normalerweise ist Botulismus eine Fleischvergiftung. Damit kann der Hund eigentlich ganz gut umgehen, indem er die aufgenommene vergiftete Ware erbricht oder einfach dadurch, dass im Hundedarm die Proteinverdauung viel stärker als beim Menschen vonstatten geht. So werden die Bakerien ganz leicht mit verdaut und das Gift zerstört.
Was macht nun die Gülle so gefährlich?
Gülle besteht nicht nur aus den Ausscheidungen der “Nutztiere”. Es finden sich in der Gülle auch Kadaver von Eintagsküken, Mäusen, Ratten usw. Und das ist das Problem! Kadaver bilden nämlich den idealen Nährboden für die Bakterien. Auch, wenn Ihr Hund aus einer Pfütze trinkt, in der ein totes Tier schwimmt oder an einem Wildtierkadaver leckt, ist die Gefahr groß.
Was sind die auffälligsten Symptome?
Die Lähmung! Sie beginnt im hinteren Bereich des Hundekörpers und setzt sich nach vorne fort. Im schlimmsten Fall kommt es durch Atemlähmung zum Tod des Vierbeiners.
Was kann der Tierarzt tun?
Zum Ersten muss er die Krankheit erkennen. Das ist nicht immer so leicht, weil die Ursache schon Tage zurückliegen kann und auch der Hundebesitzer da keinen Zusammenhang mehr herstellt. Zur Therapie gehören Antibiotika, Infusionen mit Vitamin B und leberstärkende Mittel. So kann der Hund die Vergiftung überwinden und wieder genesen.
Wie kann man vorbeugen?
- Den Hund gut säubern, wenn er mit Gülle in Kontakt gekommen ist.
- Kein Trinken aus Gewässern, in dem tote Tiere schwimmen.
- Vorsicht beim Fund von Wildtierkadavern.
- Auch im rohen Fleisch können die Bakterien vorkommen. Bei ungeklärten Symptomen, die auf die obige Beschreibung passen, den Tierarzt darüber informieren, dass man rohes Fleisch füttert. Diese Variante kommt aber nur sehr, sehr selten vor.
Ansonsten gilt: Den Hund nicht unbeaufsichtigt durch die Landschaft stöbern lassen. Man muss trotzdem nicht zu den “Helikopter-Eltern” gehören! Bleiben Sie entspannt! Haben Sie einfach zwischendurch ein Auge auf das, was Ihr Vierbeiner so treibt.
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